Greenpeace läuft Sturm gegen Offshore-Gasprojekt Neptun Deep

Umweltschützer schreiben offenen Brief an OMV-Kernaktionär ÖBAG

Symbolfoto: Pexels

Wien/Bukarest (ADZ) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace läuft diese Tage Sturm gegen das Schwarzmeer-Gasprojekt „Neptun Deep“ des heimischen Mineralölkonzerns OMV-Petrom und der staatlichen Romgaz: Während die Umweltschützer hier-zulande vor einer Woche eine Klage gegen den Flächenwidmungsplan für das Gasprojekt eingebracht hatten, forderte Greenpeace nun am Donnerstag in einem offenen Brief an den Mutterkonzern OMV und dessen Kernaktionär ÖBAG, das Milliardenprojekt umgehend abzublasen. Das Schreiben wurde laut österreichischer Presse auch von mehr als zwei Dutzend aktiven oder emeritierten Professoren an österreichischen Universitäten unterzeichnet.

Das Neptun Deep-Projekt, von dem sich Rumänien weitgehend Autarkie von russischem Erdgas verspricht, gilt als eines der bedeutendsten Offshore-Gasprojekte in der EU, in dessen Erschließung die OMV-Petrom sowie der staatliche Gasversorger Romgaz insgesamt 4 Milliarden Euro investieren wollen. Das erste Gas soll nach Angaben der beiden Unternehmen 2027 fließen.

Doch ist Greenpeace mittler-weile hierzulande bemüht, das Gasprojekt auf dem Rechtsweg zu stoppen – so hatte die Umweltschutzorganisation, die die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdgas grundsätzlich ablehnt, erst letzte Woche bei einem Konstanzaer Gericht eine Klage gegen die OMV-Petrom, Romgaz sowie die lokale Umweltschutzbehörde eingebracht, da letztere, Greenpeace zufolge, das Projekt im Jahr 2019 voreilig genehmigt habe – zu dem Zeitpunkt seien nämlich wesentliche Details wie etwa der genaue Verlauf der Pipeline noch gar nicht bekannt gewesen. Laut Umweltschützern handelt es sich bei Neptun Deep um „eines der größten Killerprojekte in der EU“, das Klimaschutzbemühungen untergrabe und Delfine bedrohe.